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fern bleiben

Lo fährt Zug. Sie bricht auf, um Job, Freunde, Verwandte und Liebhaber hinter sich zu lassen. Sie fährt ICE, ICN, TGV, Talgo, sie schläft im DNZ, im CNL, im Euronight. Zwischen Hamburg und Zagreb, Irun und Warschau macht sie nicht Halt, steigt immer nur um, trifft Menschen und verliert sie wieder aus den Augen. Wie eine Roulettekugel, sagt Lo. Solange sie sich bewegt,ist alles noch möglich. Mit den Zurückgebliebenen hält sie nur über email und sms Kontakt. Sie wäscht und duscht in den Bahnhöfen, betritt die Städte nur im Notfall, bleibt nie über Nacht. Bis sie in Wien auf David trifft. Das Ende der Reise? Oder nur ein weiteres Etappenziel?

Behutsam und mit fein gesponnener Sprache folgt Ulrike Ulrich in ihrem Debütroman fern bleiben den Spuren ihrer Protagonistin auf ihrer Suche nach dem richtigen Halt quer durch ganz Europa.

„Ulrichs Prosa ist souverän, gleichermaßen anschaulich wie knapp, empathisch wie melancholisch distanziert.“ Christoph Steier, entwürfe

Ulrike Ulrich, fern bleiben, Roman / Luftschacht Verlag Wien, 2010, € 19,50 [D], € 20,00 [A], 253Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, ISBN (Print) 978-3-902373-51-9

Ihre Prosa ist souverän, gleichermaßen anschaulich wie knapp, empathisch wie melancholisch distanziert. Formal entscheidend ist jedoch die konsequent durchgehaltene Struktur des Entzugs: Wo alle Liebes-, Reise- und Familiengeschichten erzählt scheinen, rettet der Roman seine Figuren und Schauplätze vor der Beliebigkeit, indem er sie seinen Leserinnen und Lesern stets aufs Neue entzieht. Flüchtige Skizze statt genussvoll ausgestaltetem Lokalkolorit, SMS statt Spaziergang zu zweit, Passanten statt Familienpanorama – vor einem halben Jahrhundert hieß das kritische Theorie, bei Ulrike Ulrich ist es überzeugende literarische Praxis geworden.

– Christoph Steier, entwürfe


Soviele Wege, so wenig Ziel. „fern bleiben“ ist ein sprachlicher Volltreffer. Ein charmant eigensinniges Road-Book übers Alleinsein, Sich-Nicht-Entscheiden-Können und die Fähigkeit, sich auch mal treiben zu lassen.

– radio fritz, RBB

Diese kathartische Reise Los wird nicht zuletzt auch als 'Frauenreise' beschrieben. Der Ausbruch aus einer starr strukturierten Welt und einer von Männern dominierten Gesellschaft ist deutliches Motiv ihres Weggangs. (...) 'fern bleiben' – ein lesenswertes Buch, für das es zweifellos nur einen richtigen Lektüreort gibt.

– Julia Zarbach, Ö1 exlibris

Ulrike Ulrich erzählt leicht, verspielt und geistreich, mit grosser Sensibilität für die Sprache zwischen Bedeutung und Musik. Sie schlägt poetische Funken aus der Sprache, wo man sie am wenigsten erwarten würde.

– Christine Lötscher (Laudatio)

Ulrike Ulrich ist eine wache Beobachterin unserer Zeit, der sie in einer präzisen Sprache Komik und Poesie abzugewinnen weiß.

– Ilma Rakusa zu fern bleiben

„Wer sitzt schon gern in stehenden Zügen? Nur, wer das richtige Buch dabei hat: Hier erzählt eine, die aus der Not des Stillstands eine höchst bewegliche Tugend macht - eine Haken schlagende Familienliebesreisegeschichte, die zwischen den Gleisen so melancholisch wie witzig das Unbehagen in scharfe Bilder und die Ratlosigkeit in trefflichstes Wortspiel verwandelt - bis es plötzlich wieder was zu lachen gibt auf der endlosen Reise. Ein Roman für Zugfahrer und alle, die es keinesfalls werden wollen.“

– Felicitas Hoppe zu fern bleiben

fern bleiben lautet der Titel von Ulrike Ulrichs Debütroman. Das Erstaunliche: Obwohl der Roman quasi nur in einem Großraumwagen spielt, erfährt der Leser viel über den Zustand der Welt und lernt eine intelligente, feinsinnige und sensible Heldin kennen.

– WDR5, Bücher

Away is a striking literary debut and an original approach to what is both a love story and in a sense a ‘family novel’. Reminiscent of Ali Smith, or early Janice Galloway and A L Kennedy, the author has a great eye for detail, a lovely sense of humour, a wonderfully light touch, and even a poetic streak. Very much set in the twenty-first century, Ulrich’s novel is the perfect read for a long journey.

– New Books in German

Ulrike Ulrich zeichnet eine Frau, die sich im Vorübergehenden und im Transitorischen aufhält. Richtige Reise- und Identitätspapiere wird es für sie noch lange nicht geben. Erzählerisch und sprachlich lässt Ulrike Ulrich dies eindringlich zur Anschauung kommen.

– Roman Bucheli, NZZ

 fern bleiben ist ein Muss für: Rollmaterialanhänger. Detailtreu und klug streut die grosse Erzählerin Ulrich Worte auf die Gleise und lässt ICE, CIS, CNL und Co. fahrleitungsstörungsfrei sausen.

– Tanja Kummer, DRS3

 Manchmal bedeutet Reisen eben auch Engagement, nicht bloße Unterhaltung. fern bleiben ist ein kluges Buch über das Reisen, witzig und unterhaltsam, ein gelungenes Debüt."

– Bernd Schuchter, Voralberger Nachrichten

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